Um nicht zu vergessen, wie ich hier ankam,
beschreibe ich das alles nochmal langsam.
Nach der Landung kam gleich die Bauchlandung,
meine Nerven haben nachgegeben
und es goss den ersten Tränenregen.
warum der Abschied so schwer mir fällt?
es liegt an den besten Freunden auf der Welt.
Aber so schwer den Abschied mir zu machen,
war so ganz und gar nicht mehr zum lachen.
was solls, ich werde weitermachen,
schnell Bekanntschaft machen,
wachen Auges hier die Machenschaften überwachen,
und hoffen, dass die Bomber bloß hier nicht krachen
Nochmal von vorne. Vom Flughafen bin ich sofort zum Rothschild Boulevard,
wo Zelte stehen von hier bis da; wohin das Auge sah.
Den ersten (David) gleich gefragt, was geht!?
jetzt wohne ich da, wo mein Zelt steht.
Der erste Spaziergang durch die Sheinkin Street,
wie ein Strudel mich nach unten zieht.
die Nerven flattern,
die Erinnerungen rattern.
ich erkenne die Straßen, die Läden,
bin hier schon lang gegangen:
es zieht mir die Fäden,
die mich an Pauli banden.
und wieder kommt der Tränenregen.
Zur Ablenkung wollte ich Kontakt zur Szene pflegen,
Doch das Treiben ähnelt eher trägen Tiger-Gehegen.
Nach dem Terror ist hier wunden Lecken,
Blut spenden und Optionen checken.
Um die Grippe aus zu kurieren
wollte ich das frühe Schlafen ausprobieren.
Doch es war das Gegenteil von Erfrieren:
also weiter zum Strand,
samt Hitze fast nicht wiedererkannt.
wenigstens die Duschen waren kühl,
doch es ist ein komisches Gefühl,
am Strand zu duschen und zu versuchen,
die Nacktheit vor den Touris zu vertuschen.
das Gut-aussehen war aus Versehen,
und ohne mich zu versehen, will yonatan mit mir gehen.
Später treffe ich ihn wieder,
zum Abschied küssen wir uns ziemlich bieder,
aber Schwule sind dann doch zuwider,
und es disst uns ein Rabbi-leader.
Bilanz des ersten Abend:
2431 Zelte,
2 mal Küssen, 1 mal Homo, 1 mal straight und deutschKartoffel-Wursthaar
2 Handynummern, und 1 Platz am Rothschild Boulevard
alles in allem wunderbar.