Heute ist (mal wieder) ein Feiertag: Sukkot
Es wird das Ende der 40-jährigen Wanderung von Moses‘ Israeliten von ägypten nach Judea gefeiert. Darum bauen alle in ihren Gärten Palmenbaracken, in denen dann gegessen und Sterne geguckt werden.
Mal wieder ein Feiertag bei dem es darum geht, gute Laune zu haben.
Warum auch nicht. Letzte Woche erst war yom kippur und Jhvh hat alle Sünden vergeben.
Ich fahre zu Avi’s family nach Jerusalem. Da ihr Großvater aus Polen kommt, fühle ich mich jetzt schon irgendwie zu Hause. Da ebendieser Großvater allerdings die Shoah erlebt hat, werde ich so tun, als sei ich Franzose.
Ich finde das schade, nicht weil ich so unheimlich stolz bin, Deutscher zu sein, sondern weil ich doch eine Menge über Deutsche geschichte weiss und gerne drüber rede und ihr Großvater angeblich auch. Also bin ich mal gespannt. Es ist nicht leicht sich vorzustellen, dass Erinnerungen an Polen 1940 mit einem glücklichen Feiertag vereinbar sind, aber andererseits ist es auch nicht vorstellbar, überhaupt glücklich zu sein, wenn mit seinem Bruder alleine überlebt hat.