Die Tora ist frühe Literatur. Ich habe mich mit dem ersten Buch Genesis (Bereshit) und dem fünften Deuteronium( Devarim) ein wenig auseinandergesetzt.
Letzteres, weil ich mich für diese ganze Auserwähltheitsgeschichte interessierte, erstes, weil es halt Inhalt einer Philosophievorlesung über Gut und Böse war.
Nun interessiert mich auch noch das zweite Buch Exodus, weil dort zum ersten Mal Joscha (יְהוֹשֻׁעַ – Jehoshua) in Erscheinung tritt.
Aber zunächst mal zum pointierten Teil des Deuteronium.
Irgend so ein Rogerson behauptet, dass dieses Buch im babylonischen Exil seine endgültige Edition bekam. Das ist nun so ungefähr 2600 Jahre her.
Meine Interpretation davon läuft darauf hinaus, dass das ganze frühe Propaganda darstellt. Das heisst, dass das Volk, das keiner haben wollte, weil sie sich nicht( mehr) versklaven liessen, in Babylon unterkam. Um dort dann nicht wieder in der Gesellschaft unterzugehen, haben sich die Autoren dann überlegt, dass es helfen würde, ein paar (mehr) Regeln einzuführen, die die Juden augenscheinlich vom Rest abheben würden. Darum stehen in diesem Buch auch die meisten der hunderten Regeln. Von diesen Regeln hatten manchen auch bestimmte pragmatische Gründe( keinen alten Fisch essen ist schon clever…).
Ausserdem sagt Moses in diesem Buch, dass es passieren kann, woanders als im gelobten Land zu leben. Das sei nicht weiter tragisch, doch man muss zusammenhalten und daran glauben, dass man eines Tages zusammen ein eigenes Land bekommt.
Nun wäre Moses als Autor des Deuteronomium ungefähr 900 Jahre alt gewesen, und es kommt mir beinahe kausal vor, dass kurze Zeit nach der Veröffentlichung ein Typ sich König nennt, und mit einer riesigen Anhängerschaft über den Jordan zurück geht und sich das Land unter den Nagel reißt.
Da Juden nun nie wirklich irgendwo lange bleiben konnten, wurden sie auch da recht schnell wieder vertrieben.
Das Buch aber steht seitdem in Endfassung, und jede Diaspora war von dem Wunsch und der Hoffnung bestimmt eines Tages wieder nach Jerusalem zu kommen. Dies kann ein Grund sein, warum jüdische Communities zusammen halten. Nur an einen Gott zu glauben wäre weniger überzeugend, wenn drum rum auch alle einen Gott haben, der nur andere Propheten mit anderen Weisheiten losgeschickt hat.